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Barbara Oppolzer, Kai Jetter, Henning Wandhoff und Jakobus Siebels – Portraits

Vom 07.06.03 bis zum 28.06.03 zeigen Barbara Oppolzer, Kai Jetter, Henning Wandhoff und Jakobus Siebels gemalte Portraits.

>> Bilder der Ausstellung

Die 4 Künstler und Künstlerinnen nehmen sich dieses klassischen Themas jede/r auf seine/ihre eigene Weise an. Dies war auch Mitgrund, dieses Thema auszustellen, um zu zeigen, mit welch unterschiedlichen Intentionen Künstler an eine solche Arbeit herangehen. Aber nicht nur die Herangehensweisen, sondern auch die Arbeitsweisen und die Auswahl der Arbeitsmaterialien sind in dieser Ausstellung sehr vielschichtig und eigen.

Barbara Oppolzers Bilder, die in Öl auf Leinwand gemalt sind, entstehen aus der Betrachtung von Menschen, die sie im Cafe, in der Bahn oder auf der Straße entdeckt. Diese ausgewählten „Modelle“ haben für sie immer etwas Besonderes an sich. Sie setzt die Auffälligkeiten dieser Menschen aus dem Gedächtnis heraus um, dabei überhöht sie die für sie wichtigen Eigenheiten und konfrontiert so den Betrachter direkt mit den augenfälligen Merkmalen eines/der Menschen. So entsteht für jeden, der die Bilder ansieht, eine eigene Geschichte, ein eigener Charakter der portraitierten Person.

Die Bilder von Kai Jetter sind wohl die klassischsten in dieser Ausstellung, sowohl von der Arbeitsweise als auch von der ersten Betrachtung her. Er arbeitet in einer alten langsamen Technik, der er sich aber in schneller Zeit bedient. Seine Vorbilder sind die alten Meister, aber gerade auch ein Otto Dix. Dank seiner technischen Fertigkeit schafft er es ohne Probleme, sich spielerisch mit Themen auseinander zu setzen. Er benutzt das Individuelle, um etwas zu formulieren, was nicht nur die Person beschreibt. Er wertet nicht, er sieht. Gerade deshalb wirken seine Bilder klassisch und neu, individuell und frei zugleich. Pur.

Bei Henning Wandhoff  spielt der Umgang mit dem Arbeitsmaterial eine große Rolle. Er trägt verschiedenste organische Materialien in Schichten auf, um sie dann stellenweise wieder abzutragen und aufzubrechen. Durch diese „archäologische“ Arbeit bringt er menschliche Gesichter ans Licht, die wie aus einer anderen Welt, einer anderen Zeit zu stammen scheinen. Sie steigen aus den Tiefen seiner/ des Betrachters Erinnerung hervor.
Der Entstehungsprozess der Bilder erinnert Wandhoff an die Entwicklung der Erdschichten, er selbst beschreibt seine Arbeiten als „Geologie der Erinnerung“.

Jakobus Siebels kommt von der so genannten Cheap Art, der Kunst des schnellen, nicht so arbeitsintensiven Malens. Bilder werden schnell und billig produziert, um zu niedrigen Preisen verkauft zu werden. Hier widmet er sich einem für ihn nicht ganz neuen Thema, aber diesmal wird ihm mehr Zeit und Aufwand für seine Arbeiten gelassen. Somit ist er nicht in das enge Korsett von schneller Arbeit für wenig Geld gezwängt und kann sich hier freier und ungezwungener bewegen. Was dabei herauskommt, wird nicht nur den Galeristen überraschen, da Siebels wie immer gezielt für eine Ausstellung malt und das Gros der Bilder erst entstehen muss.