Zum Hauptinhalt springen

In den Räumen von Feinkunst Krüger:

Don't Wake Daddy XIX

>> Ausstellungsansichten
>> Arbeiten der Ausstellung

Daddy geht in sein letztes Jahr als Teenager, ab dem übernächsten Jahr wird es dann ernst und es wird auch langsam Zeit, dass er auf eigenen Beinen steht. Noch aber gilt es das letzte Schuljahr zu vollenden und auch in diesem Jahr Europas größte und schönste Low Brow Ausstellung auf die Beine zu stellen. Eingeladen hat er dazu 32 internationale Künstler:innen aus der weiten Welt der Low Brow Art und des Pop Surrealism, die ihre Werke vom 30. November bis zum 21. Dezember 2024 bei Feinkunst Krüger präsentieren werden.

Zur Vernissage am Samstag den 30. November ab 20:00 Uhr laden wir herzlich ein.

Same procedure as every year!
Vor 19 Jahren gab es bei Feinkunst Krüger Europas erste Low Brow Gruppenausstellung zu bewundern. Ins Leben gerufen und kuratiert vom Hamburger Künstler Heiko Müller und vom Galeristen Ralf Krüger hat sich „Don’t Wake Daddy“ längst etabliert und die Herzen vieler Kunstfans erobert. Um das Ganze frisch zu halten und nicht in Lethargie zu verfallen sind auch diesmal wieder 11 neue Künstler/innen dabei und zeigen ihre fantastischen Arbeiten.

Low Brow (oder auch Pop Surrealism) ist als Kunstbewegung langsam aus den amerikanischen Subkulturen der 50er Jahre bis heute hervorgegangen. Sucht man die Ursprünge von Low Brow, so fängt man am besten bei den mittlerweile altehrwürdigen Surf- und Hot Rod-Bewegungen an und schaut dann was der Stein alles mitgenommen hat, sobald er ins Rollen geraten ist: Science Fiction-Fernsehserien, psychedelische Rockmusik, Softpornos, Animes usw. Wer billige Monsterfilme aus den Sechzigern kennt, Cartoons von Robert Crumb gelesen oder sich einmal mit amerikanischen Werbeplakaten aus den letzten 20-30 Jahren beschäftigt hat, dem dürften die Low Brow-Welten einigermaßen vertraut vorkommen. Das war praktisch der Anfang einer Emanzipation der Illustrative, die dadurch ihren Weg in die Galerien und Museen fand.


Die Liste der teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen:
Alexandra Lukaschewitz, Ana Juan, Annie Owens, Beatriz Bradaschii, Brian Serway, Caitlin McCormack, Craig LaRotonda, Dewi Plass, Diana Sudyka, Elmar Lause, Femke Hiemstra, Fred Stonehouse, Gregory Hergert, Heiko Müller, Jan Thomas, John Casey, John Walker, Kristine Schoepflin, Lena Lechelt, Marcus Schäfer, Marc Burckhardt, Max Renneisen, moki, Monika Mitkute, Nick Sheehy, nwrznls, Per-André Nielsen, Rafael Chacón, Skot Olsen und Travis Lampe

 

In den Räumen von The Space:

Simon Hehemann – Spacewalks

>> Arbeiten der Ausstellung
>> Ausstellungsansichten
>> weitere Ausstellungsansichten

Öffnungszeiten: Di. - So. 12:00 - 18:30 Uhr
Eingang zur Halle II über The Space Springer Quartier, Fuhlentwiete 3, 20355 Hamburg

Noch einmal verlängert bis zum 15. Dezember!

Ab sofort findet jeden Samstag um 16:00 Uhr eine persönliche Führung mit Simon Hehemann durch die Ausstellung statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Vom 08. September bis zum 15. Dezember 2024 präsentiert Feinkunst Krüger die neueste Installation des Hamburger Künstlers Simon Hehemann in den Räumen von The Space (Fuhlentwiete 3 in 20355 Hamburg).

Diese Installation kann man als Fortsetzung der vorherigen Ausstellungen „Aus diesem Punkt“ und „SINUS MEDII“ bei Feinkunst Krüger und seiner letztjährigen Installation „Die Seele der weißen Ameise“ verstehen.
Hehemann begibt sich dazu wieder in die Halle II von The Space um dem Hamburger Kunstpublikum seine,
bis dahin, vielleicht spektakulärste Arbeit zu präsentieren. Das heißt nichts anderes als das Hehemann die Ausstellung des Jahres präsentieren wird, denn diese Installation wird noch aufwändiger als alle seine vorherigen und wird einen musealen Charakter haben. (Die Installation „Die Seele der weißen Ameise“ wird 2025 zum 20-jährigen Jubiläum im Auswanderermuseum in Bremerhaven zu sehen sein.)

Beim Betreten der Installationen von Simon Hehemann tauchen Besuchende in eine faszinierende Welt ästhetischer und gedanklicher Erlebnisse ein, in der eine Vielzahl von Ereignissen simultan stattfindet. Diese Welt, geformt aus objektgewordenen Ideen, kommt mitunter daher wie eine surreale Landschaft, die von Betrachtenden erkundet werden will.

Hehemann gestaltet aufwändige Raumkompositionen, die sich den Augen der Betrachtenden schrittweise erschließen. Die präzise aufeinander abgestimmten Elemente seiner farblich reduziert gehaltenen Installationen interagieren auf subtile Weise und kreieren eine dynamische Landschaft innerhalb visuell eindrucksvoller Szenarien. Immer wieder laden mal Sichtachsen, mal Detailansichten zum Innehalten ein. Während Bodeninstallationen durch feine Spuren ihre entstehungsgeschichtlichen Kräfte andeuten, bewegen sich zarte Konstruktionen mit eleganter Leichtigkeit in der Luft und folgen dabei einer durchdachten, choreographischen Ordnung.

In seiner künstlerischen Praxis intensiviert Simon Hehemann kontinuierlich seine Auseinandersetzung mit dem Raum. In seinen Ausstellungen vereint er Malerei, Zeichnung, Collage, Fotografie, Skulptur und Installation zu einem umfassenden räumlichen Konzept. Durch massive Eingriffe in die Architektur der Ausstellungsräume transformiert er diese vollständig, wodurch neue, vom Künstler beabsichtigte räumliche Situationen und Dramaturgien entstehen. Diese intensive Beschäftigung mit Raum und dessen vielfältigen Referenzmodellen sowie den gedanklichen und theoretischen Aspekten bildet einen zentralen Punkt in Hehemanns Werk.
Hehemanns vielfältige Arbeiten erscheinen als poetische Systeme und immersive Umgebungen, in denen der narrative Gehalt von Fragmenten eines kollektiven Gedächtnisses, persönliche Erinnerungen und existenzielle Fragestellungen rund um die Prozesse des Werdens und Vergehens auf vielfältige Weise erfahrbar werden. Dies spiegelt sich deutlich in seinen aufwändigen Objektcollagen und Zeichnungen wider, die der Künstler in seine rauminstallativen Arbeiten integriert. In ihrer Komposition und ihrem Entstehungsprozess weisen die Werke Hehemanns Parallelen zueinander auf, sodass sich in seinen Installationen eine faszinierende Verschachtelung bis hin zur Anmutung von fraktalen Strukturen ergibt.

Diese Verschachtelung lässt sich vielleicht als Metapher verstehen, die verdeutlicht, wie das Leben aus ineinander eingebetteten Ebenen besteht – von individuellen Erfahrungen und persönlichen Beziehungen bis hin zu gesellschaftlichen und universellen Zusammenhängen.

Ein Besuch in einer Ausstellung von Simon Hehemann ist vieles zugleich – ein faszinierendes ästhetisches Abenteuer, eine Erfahrung die mannigfaltige assoziative Prozesse anzustoßen vermag und auch ein Erlebnis, dass weitere Fragen aufwerfen kann. Fragen zur Beziehung zwischen individueller und kollektiver Existenz und zur Komplexität des menschlichen Lebens, die durch die Interaktion seiner verschiedenen Teile entsteht und bestehen bleibt.

Text: Isa Hänsel

Gefördert von